Der WLV Kongress Jugend & Förderung 2025
Der Kongress startete mit einer kurzweiligen Vorstellung der BWLA Vertrauenspersonen zum Schutz vor Gewalt durch Marie Burtz, welche die Relevanz des Themas hervorhob.
Doktorand Roland Blechschmied weckte bei den Kongressteilnehmenden großes Interesse am Thema Krafttrainingskompetenz im Nachwuchsleistungssport. In seinem Impulsworkshop betonte er die Bedeutung einer vielseitigen sportlichen Grundausbildung im Kindes- und Jugendalter. Anstelle einer frühen Spezialisierung sollten junge Athlet:innen vielfältige Bewegungserfahrungen sammeln, um langfristig leistungsfähig, gesund und motiviert zu bleiben. Ein zentrales Thema war das KINGS-Modell, das das Training individuell am biologischen Reifegrad und an der Krafttrainingskompetenz ausrichtet. Es ermöglicht eine sichere, altersgerechte und evidenzbasierte Trainingssteuerung im Nachwuchsleistungssport. Besonders hervorgehoben wurde auch die Rolle von Kraft- und neuromuskulärem Training, das, entgegen früheren Vorurteilen, bereits im Kindesalter sinnvoll und sicher ist.
Workshops am Nachmittag: disziplinspezifisch und überfachlich
Im Sprint-Workshop „Trainingsplanung und -steuerung U14 bis U16“ stand die systematische Planung und Steuerung des Sprinttrainings im Grundlagentraining im Mittelpunkt. Referent Florentin Caesar betonte die Bedeutung einer breiten motorischen Basis als Fundament für spätere Höchstleistungen. Die Trainingsplanung wurde anhand zentraler Inhalte wie Teilzielen, der Pyramidenstruktur und der Verknüpfung technischer Inhalte vermittelt – stets unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen der Athlet:innen.
Im Workshop „Hinführung Flop – Übergang KiLA zu U14“ thematisierte Michael Beck die Entwicklung vom Sprung in der KiLA hin zum Hochsprung in der U14. Ziel ist es, langfristig den Flop als biomechanisch effizienteste Technik zu vermittel, aufbauend auf den hinführenden Techniken wie dem Schersprung. Zentrale Inhalte waren die altersgerechte Belastungssteuerung, allgemeine Sprungformen, die Gestaltung des Anlaufs sowie das Technikbild.
Im Workshop „Drehstoßen ohne Kugel“ zeigte David Wrobel, wie die Drehstoßtechnik im Kugelstoßen bereits im Nachwuchsbereich ohne Kugel, Ring oder Netz vermittelt werden kann. Ziel ist es, frühzeitig koordinative Grundlagen für die technisch anspruchsvolle Drehbewegung zu legen. Das Aufwärmprogramm mit Drehelementen, Rotationswürfe mit Alltagsmaterialien, ein methodischer Aufbau und ein leicht zugänglicher Einstieg bildeten die zentralen Inhalte des Workshops.
Sebastian Daebel brachte seine langjährige Expertise zur Verletzungsprophylaxe im Übergang möglichst evidenznah ein. Der Übergang vom Nachwuchs- in den Erwachsenenbereich ist eine besonders verletzungsanfällige Phase im Leistungssport. Im Workshop wurde aufgezeigt, wie durch gezielte Präventionsmaßnahmen Verletzungen vermieden und die langfristige Leistungsfähigkeit gesichert werden können. Die „Big 6 der Prävention“, typische Verletzungsmuster in der Leichtathletik und bewährte Programme, die als fester Bestandteil und nicht nur als Zusatz des Trainings dienen sollten, bildeten die zentralen Punkte dieses Workshops.
Wir danken allen Kongressteilnehmenden vor Ort und online sowie den Referierenden und der Kongress-Organisation für einen lehrreichen, spannenden und aufschlussreichen Tag in der Molly-Schauffele-Halle.
Freude auf den nächsten Höhepunkt: Am 16. November dürfen wir beim WLV Kongress Wettkampf & Leistung 2025 spannende Gäste begrüßen. Schaut mal rein!