Über Stuttgart nach Dresden – BW Leichtathletik Finals 2025

  21.07.2025    WLV Top-News WLV Wettkampf BLV Top-News BLV BLV-Wettkampf BW-Leichtathletik Top-Events Top-News BW-Leichtathletik Wettkampfsport
Beste äußerliche Bedingungen im Stadion an der Festwiese in Stuttgart ermöglichten den Athletinnen und Athleten bei den BW Leichtathletik Finals der Aktiven am vergangenen Wochenende zahlreiche Bestleistungen. Einige Starter:innen nutzten die Chance, um noch auf den Zug zu den Deutschen Meisterschaften in Dresden (31.7.-3.8.2025) aufzuspringen. Bei den angeschlossenen Württembergischen Meisterschaften der Jugend U16 machten einige Nachwuchstalente auf sich aufmerksam.

Am Samstagmorgen fiel der erste Startschuss für zwei Tage hochklassige Leichtathletik bei den BW Leichtathletik Finals in Stuttgart. Trotz Abwesenheit von einigen Spitzenathlet:innen, die bei der U23-Europameisterschaft in Bergen (Norwegen) gefordert waren, entwickelten sich von Beginn an spannende und hochklassige Wettbewerbe.

Einen souveränen Wettkampf absolvierte Lorena Frühn (LG Offenburg) im Speerwurf der Frauen. Die Süddeutsche U23-Meisterin gewann mit 51,67 Meter und knapp acht Metern Vorsprung vor der Konkurrenz, und war dennoch nicht ganz zufrieden. Deutlich spannender machten es die Männer. Dort lieferten sich Simon Schmitt (MTG Mannheim) und Julian Fundel (LG Eningen-Reutlingen) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende hatte Schmitt mit 72,84 Metern die Nase vorn, nur 14 Zentimeter vor Fundel, der sich dafür über eine neue persönliche Bestleistung freute.

Starke Leistungen der Frauen

Rechtzeitig in Topform präsentierte sich Katharina Flaig (LG Offenburg). Über die 100 Meter Hürden verbuchte sie schon im Vorlauf eine Bestzeit und war bei ihrem Sieg im Finale dann nochmal schneller (13,62s). Zwar verfehlte sie die A-Norm für die DM in Dresden damit um zwei Hundertstel, doch sollte sie mit dieser Zeit und erfüllter B-Norm trotzdem startberechtig sein. Titel Nummer zwei sollte im Weitsprung folgen. Doch bei schweren Windbedingungen rückten andere Springerinnen in den Fokus. Alina Rotaru-Kottmann (VfB Stuttgart) nutzte den Heimvorteil auf ihrer Trainingsanlage und sprang mit starker Saisonbestleistung von 6,61 Meter vor Nelly Sohn (LG Staufen; 6,30m) zum Titel.

Ihren Saisoneinstieg absolvierte die dreifache Deutsche Meisterin im Stabhochsprung Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart). Zwar machte es die Olympiateilnehmerin von 2024 über die 4,40 Meter spannend, konnte mit dieser Höhe aber dennoch zufrieden sein und feierte die Titelverteidigung in Stuttgart.

Kumpel-Duell im Kugelstoßring

Laut wurde es im Stadion an der Festwiese bei den Finals über 100 Meter. Während Daria Peter (LAV Stadtwerke Tübingen) in 11,56 Sekunden einen ungefährdeten Sieg einfuhr, wurde es bei den Männern eng. Dort feierte Finn Mühlbauer (TG Stockach) im Finale auf den letzten Metern einen Überraschungssieg in neuer Bestzeit von 10,65 Sekunden und verwies die favorisierten Timo Lange (MTG Mannheim) und Marian Wieland (Sport-Union Neckarsulm) auf die Plätze zwei und drei. 

In einem hochklassigen Kugelstoß-Finale lieferten sich Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) und Simon Bayer (LAC Essingen) ihr drittes Duell binnen sechs Tagen. Einmal mehr hatte Maihöfer hier die Nase vorn und meldete mit 20,23 Metern auch Ambitionen auf den Deutschen Meistertitel in zwei Wochen an.

Zum Abschluss des Tages freuten sich die Staffeln der LG Staufen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen über den Titel. Jubel gab es außerdem bei den Männern der TSG Niefern, die in 41,94 Sekunden erneut die B-Norm für die Deutschen Meisterschaften erfüllten und sich zusätzlich über Silber freuen durften.

Double-Flut in der U16

Am Sonntag lag der Fokus vor allem auf den Nachwuchsathlet:innen der Altersklasse U16. Einige Athlet:innen stellten dabei ihre Vielseitigkeit unter Beweis und feierten Titel in mehreren Disziplinen. So wurde Clesio de Carvalho (LG Steinlach-Zollern) seiner Favoritenrolle im Kugelstoß und im Diskus gerecht und holte zwei Mal Gold. Auch Oscar Hutzenlaub (LAV Heilbronner Land/ Hochsprung, Weitsprung), Linor Seciri (TV Mühlacker/100m,300m) und Emilia Gramlich (LG Esslingen/Weitsprung, Dreisprung) feierten Doppelsiege. Im Hochsprung der M15 überzeugte Maximilian Köhler (SV Böblingen) mit persönlicher Bestleistung von 1,82 Meter ebenso, wie Jill Unrath (LV Pliezhausen) mit Bestweite beim Kugelstoßen. Bei den Finals über 80 Meter Hürden fielen trotz des langen Tages und Mehrfachbelastung reihenweise persönliche Bestzeiten. Maja Decker (VfB Stuttgart 1893) überzeugte in der W14 in 12,15 Sekunden, was Platz 13 in der deutschen Bestenliste bedeutet. Noch weiter vorne platziert sich Lukas Gallmeier (SSV Ulm). Seine 11,59 Sekunden im Finale bedeuteten nicht nur den Titel, sondern auch die siebschnellste Zeit in Deutschland in diesem Jahr.

Generalprobe für Dresden

Im Bereich der Aktiven nutzte Elena Burkard die BW Leichtathletik Finals zu einem Test-Start über die 800 Meter. „In den letzten Rennen hat es hinten raus immer noch etwas gefehlt ins maximale Laktat zu kommen, aber ich glaube das ist mir heute eindeutig gelungen“, erklärte die Läuferin der LG farbtex Nordschwarzwald, die normalerweise eher über die 5.000 Meter zuhause ist. Mit 2:07,45 Minuten und der Goldmedaille war sie hochzufrieden. Gold gab es auch für die klar favorisierte Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) über 200 Meter. Zufrieden war sie mit den 23,06 Sekunden aber nicht ganz. Eine Zeit unter 23 Sekunden hatte sie sich als Ziel gesetzt. Klappen soll es damit dann in Dresden. Ihre Mission dort: Titelverteidigung. „Das ist auf jeden Fall mein Ziel“, bekräftigte sie.

 Den Abschluss der Meisterschaften bildete die 4x400 Meter Mixed-Staffel. Dort setzte sich die SG Walldorf Astoria in 3:29,45 Minuten deutlich durch. 

Nele Neumann / wlv